Bereits im Jahr 1150 wird die Stadt Königslutter am Elm das erste Mal in Schriften als Dorf erwähnt – damals nur als „Lutter“ wie der gleichnamige Bach, der hier seinen Ursprung hat.
Um 1200 errichtete der Herzog von Braunschweig unmittelbar östlich des Ortes eine Wasserburg, in deren Schutz Königslutter sich zum Marktort entwickelte, dem um 1400 das Stadtrecht verliehen wurde. Vor allem die rege Brautätigkeit in Königslutter bewirkte das Aufblühen der Stadt. 73 Brauhäuser waren berechtigt, das Ducksteinbier – ein wohlschmeckendes Weizenbier – zu brauen, das sogar bis in die Niederlande exportiert wurde. Das beste Ducksteinbier gelangte an die Fürstenhöfe. Beispielsweise am Hof Friedrich Wilhelm I. wurde dieses Bier sehr geschätzt. Heute kann man das Ducksteinbier wieder im gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus kaufen und genießen.
Die Stadt im Naturpark Elm-Lappwald und bietet ihren Bewohnern und Gästen ein attraktives Freizeit- und Kulturangebot. Bei einem ausgedehnten Stadtrundgang können Sie sich auf die Spuren der Geschichte Königslutters begeben oder den besonderen Naturschatz Königslutters, den Elm, besuchen. Besonders zu empfehlen sind die vom Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen (FEMO) in der freien Natur geschaffenen Natur- und Erlebnispfade sowie geologische Erlebnisbereiche.
Der Kaiserdom zu Königslutter
Das wohl berühmteste Bauwerk und Wahrzeichen der Stadt ist die imposante Stiftskirche zu Königslutter, heute allgemein Kaiserdom genannt. Gestiftet von Kaiser Lothar III. im Jahr 1135 sollte der Kaiserdom als Klosterkirche (Stiftskirche St. Peter und Paul) des neu gegründeten Benedektinerklosters und Grabstätte für die kaiserliche Familie dienen. Erst 1170 und damit nach Kaiser Lothars Tod wurde der Dom unter Heinrich dem Löwen fertiggestellt. Er entstand an der höchsten Stelle des Orts und ist mit seinem einzigartigen Kreuzgang noch heute eines der wichtigsten Kulturdenkmäler der Romanik in Deutschland.
Jedes Jahr im September finden im Kaiserdom die beliebten Domkonzerte statt. Klassische und geistliche musikalische Höhepunkte faszinieren Musikliebhaber weit über die Region hinaus.
Einer der ältesten Bäume Deutschlands
Ein weiterer Zeuge aus der Kaiserzeit ist die Kaiser-Lothar-Linde. Der imposante Baum soll mit Baubeginn des Doms im Jahre 1135 gepflanzt worden sein. Damit wäre die Linde fast 900 Jahre alt. Ob diese Angaben stimmen, ist jedoch nicht hundertprozentig sicher. Dennoch zählt die Kaiser-Lothar-Linde zu den ältesten Bäumen Deutschlands. Sie hat einen Stammumfang von bis zu 15 Metern.
Königslutters Museen
Falls das Wetter einen Aufenthalt im Freien versagt, können Sie im Museum für mechanische Musikinstrumente (kurz: MMM) in die 250-jährige Geschichte der mechanischen Musik eintauchen. Von der funktionsfähigen, winzig kleinen Spieluhr bis hin zur eindrucksvollen Karussellorgel reicht das Spektrum der Exponate. Besucher erhalten während eines geführten Rundgangs einen umfassenden Überblick. Dazu gibt es den Klang der vergangenen Zeiten auf die Ohren. Prädikat: Empfehlenswert!
Vor dem Start ins Naturerlebnis lohnt sich auch ein Besuch in der zentralen Infostelle für den Nationalen Geopark „Harz · Braunschweiger Land · Ostfalen“, der inzwischen zum UNESCO-Welterbe des Bodens ernannt wurde. Das Museum zwischen Stadtkirche und Rathaus ist Ihre Eingangspforte für das Teilgebiet Braunschweiger Land des UNESCO-GeoParks. Auf vier Stockwerken erfahren Sie anhand von Gesteinen, Fossilien und Bildern viele Einzelheiten aus der Natur-, Landschafts- und Erdgeschichte des Braunschweiger Landes. Modelle und Lebensbilder vermitteln anschaulich den Eindruck vergangenen Lebens und vergangener Zeiten.
Lokale Braukultur neu belebt
Königslutter war bereits im 17. Jahrhundert berühmt für das hier hergestellte Bier. Besonders dem Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. soll das Weizenbier, das mit Wasser aus dem Bach Lutter gebraut wurde, hervorragend geschmeckt haben. Noch heute kann man die obergärige Bierspezialität mit der charakteristischen rötlichen Farbe auch außerhalb unserer Region genießen. Die Lutteraner feiern ihr Traditionsbräu auf dem jährlichen Ducksteinfest.
Als besonderen Zeitvertreib bei norddeutschem „Schietwetter“ können wir einen Braukurs bei einem echten Biersommelier empfehlen. Das erklärte Ziel des Biersommeliers Frank Wulke ist es, wieder eine lokale Braukultur einzuführen. In seinem Brauwerk2010 kann man ihm nach Buchung eines Kurses über die Schultern schauen oder selbst mitbrauen. Verkosten können Sie die Biere des Biersommeliers in den örtlichen Gaststätten. So bietet das „Alte Brauhaus“ in Königslutter mehrmals im Jahr Bierverkostungen mit Frank Wulke an. Mit Herzblut führt er die Gäste in die Besonderheiten der Königslutteraner Biere ein.