Elm & Börde

paläon

Das Forschungsmuseum Schöningen (ehemals paläon) verbindet archäologische Wissenschaft mit erkenntnisreicher und spannender Unterhaltung. In einem spektakulären Gebäude erzählt das paläon unter dem Motto „Entdecke den UrMensch in dir!“ lebendige Geschichten über die sensationellen Schöninger Speere.

Angesprochen ist ein vielfältiges Publikum – von der Schulklasse und Studentengruppe über den Touristen bis hin zu Familien und schließlich auch Fachleute. Das Forschungsmuseum Schöningen umfasst eine erlebnisreiche Dauerausstellung, ein gläsernes Labor, ein interaktives Besucherlabor und eine große Parkanlage. Es soll die Besucher mit einprägsamen Bildern sinnlich und emotional ansprechen, Wissen über Mensch und Umwelt in vergangener Zeit vermitteln und zugleich Bezüge zu aktuellen Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit schaffen. Nur im paläon sind die originalen Schöninger Speere zu sehen, nahe dem einzigartigen Fundplatz.

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Der Imagefilm des damaligen paläons gewährt Einblicke in die tägliche Forschungsarbeit.

Darüber hinaus werden nicht nur die Geschichten rund um die berühmten Speere präsentiert. Umweltveränderungen und Anpassungen des frühen Menschen stellen weitere zentrale Themenkomplexe dar. Die geologische Besonderheit des Fundortes in Schöningen gewährt auf einzigartige Weise Einblicke in die Klimaentwicklung einer gesamten Warmzeit zwischen zwei Eiszeiten. Mit solchen Themen wird eine Brücke zum Heute geschlagen. Den Besuchern sollen anhand dieses erdgeschichtlichen Archivs die Mechanismen und Phänomene des Klimawandels unserer Gegenwart näher gebracht werden.

Das Forschungsmuseum Schöningen und die Geschichte der Schöninger Speere

Schöningen im Jahr 1994: Im Rahmen einer Rettungsgrabung machen Archäologen im örtlichen Tagebau eine Entdeckung, die unser Bild vom Urmenschen auf den Kopf stellt.

Dr. Hartmut Thieme vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) ist der Entdecker der weltberühmten Schöninger Speere. Seit 1983 führte der Archäologe mit seinem Team im Vorfeld des Schöninger Tagebaus Rettungsgrabungen durch. Die Krönung seiner Bemühungen war zwischen 1994 und 1998 die Entdeckung mehrerer, vollständig erhaltener Holzartefakte aus der Altsteinzeit – ein Fund der seinesgleichen sucht und ihren Finder in Fachkreisen weltbekannt machte. Die Schöninger Speere sind mit einem Alter von etwa 300.000 Jahren die bisher ältesten erhaltenen Jagdwaffen der Menschheit. Mit dem paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere wird Thiemes Fund gebührend für interessierte Besucher und Fachleute aus der ganzen Welt in Szene gesetzt.

Inmitten eines Jagdlagerplatzes finden sie mehr als 10.000 Knochen von Wildpferden sowie sieben Holzspeere, weitere Speerbruchstücke, eine Lanze und ein Wurfholz. Eine echte Weltsensation. Denn niemals zuvor wurden so alte und vollständig erhaltene Jagdwaffen aus Holz gefunden. Etwa 300.000 Jahre blieben die Fundstücke dank ungewöhnlich günstiger geologischer Verhältnisse erhalten. Die Nachricht vom sensationellen Fund der Schöninger Speere geht um die Welt.

Im niedersächsischen Schöningen kann man einzigartig nachvollziehen, wie und wo unser Vorgänger, der Homo heidelbergensis, gelebt und gejagt hat. Aus der gesamten Altsteinzeit gibt es zu den Schöninger Speeren weltweit keine Parallele. Für Archäologen sind die über zwei Meter langen, sorgfältig bearbeiteten Speere wie ein Erkenntnisschatz. Anhand des gesamten Fundensembles lässt sich die Besiedlungsgeschichte Nordeuropas erläutern und viele Annahmen über das Leben des Homo heidelbergensis nun endlich beweisen. Planendes Handeln, Kommunikationsvermögen, technologische Fertigkeiten, ausgefeilte Jagdstrategien und ein komplexes Sozialgefüge gehörten zu seinen Fähigkeiten. Damit war er dem modernen Menschen weit näher als bisher gedacht.

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